Montag, 27. Juni 2011

Ich war doch nur kurz weg...

Es ist kaum zu glauben!
Am Freitag ist mein Aufenthalt hier in Brasilien nach elf Monaten tatsächlich vorbei. Irgendwie kann ich mir noch nicht so richtig vorstellen bald schon wieder in Deutschland zu sein...

Was kann ich also jetzt noch sagen?
Es bleibt die Erkenntnis, dass wohl in keinem anderen Jahr so viel passiert ist und sich für mich so viel verändert hat. Die vergangenen elf Monate waren einfach nur grandios, manchmal in Worte kaum zu fassen, und ich bin wirklich dankbar, dass ich das erleben durfte. Ich bin froh, dass ich hier doch einige neue Freunde (ob aus Brasilien, Deutschland, Spanien, Venezuela, ... ) gefunden habe, mit denen ich doch so einiges erlebt habe (wenn ich da nur an die ganzen Reisen denke). Natürlich hat man auch so einige Erfahrung gesammelt, positive als auch negative, wobei die positiven Erlebnisse wohl die sind, an die ich mich immer erinnern werde.

Zu Brasilien an sich kann ich nur sagen, dass sich das Bild von diesem Land für mich komplett geändert hat. Bis vor einem Jahr war Brasilien für mich lediglich der Hauptkonkurrent der Deutschen bei einer Fußball-WM ;)
Jetzt verbinde ich mit Brasilien natürlich einiges mehr: Caipirinha (das muss hier einfach an erster Stelle stehn), Strand, Sertanejo, "Vou nao, quero nao,...", Schwimmen im Amazonas, Pasteis, VAAAAAASSCOOOOOO, Baro, Klääääääddschiiii, Silvester in Copa, Carnaval na Rua, Weihnachten bei 30°C, meine brasilianischen Freunde, Zona Sul, Cristo ... e muito mais!!!

Bedanken möchte ich mich natürlich bei meiner Familie, die mir das ganze hier so einfach gemacht haben (nicht nur finanziell ;) ).
Ich möchte natürlich auch den Leuten danken, die die weite Reise nach Brasilien angetreten sind um mich zu besuchen: eure Besuch waren immer wieder Highlights und ihr habt mir meine Zeit hier doch recht vereinfacht. Der Kontakt mit meiner Familie und Freunden (ob Skype, Facebook oder ICQ) hat mir auch so einiges erleichtert und ich bin froh, dass wir alle über das ganze Jahr doch regelmäßigen Kontakt hatten. Und natürlich gilt mein Dank auch allen Lesern dieses Blogs.

Eins muss ich aber noch loswerden. Wenn mich Leute immer gefragt haben, warum ich nach Brasilien gehe bzw. nach Rio, dann habe ich das immer groß und breit erklärt: Kultur, anderes Umfeld, neue Sprache, usw... Das stimmt auch, aber nur zum Teil.
Die Wahrheit ist nämlich viel einfacher: Ich hab mich damals beworben, weil sich für mich Rio de Janeiro einfach so verdammt geil angehört hat ;)

Nun denn, ich will hier heute nicht mehr all zu viel schreiben...

Das Jahr hier war großartig, doch jetzt wird es Zeit, dass ich heimkomme ;)

Ich freue mich riesig, euch alle bald wiederzusehn!

Abracos!!!

Euer Arne

Dienstag, 14. Juni 2011

Sommer und "Winter" in nur einer Woche

Hey hey hey,

ich habe mir sehr viel Zeit gelassen, ich weiß, aber hier ist zwei Wochen nachdem ich aus Argentinien nach Hause gekommen bin der Blogeintrag zu Salinas und Buenos Aires!

Also eigentlich war ja nur noch Argentinien geplant, aber dann haben nur ein Partywochenende in Salinas bei Belém eingeschoben.
Am 20.05. sind Chris und ich also nach Belém geflogen, mal wieder ziemlich weit in den Norden Brasiliens. Wir waren wieder in der Nähe des Amazonas. Verbracht haben wir das WE aber in Salinas, ca. 2 Autostunden von Belém entfernt. Hierhin hatte uns nämlich Luiz eingeladen, um, wie sich dann rausstellte, 3 Tage Party zu machen. In Salinas hat ein Kongress stattgefunden, der ziemlich viele Leute anzog und den Strand Tag und Nacht mit partywütigen Menschen füllte.
Gewohnt haben wir in dieser Zeit in einem Ferienhaus, in welchem wir aber nicht all zu oft waren. Viel lieber sind wir mit Luiz' Auto rumgecruist... das coolste war dabei, dass der Strand so groß war und man ohne Probleme auf dem Strand mit seinem Auto fahren konnte.

Das hatte sich auch positiv auf die ganzen Feiern ausgewirkt, da alle mit ihren Autos am Strand standen mit, meistens mit einer Art Jeep und dicken Boxen auf der Ladefläche! So ungefähr stell ich mir auch Spingbreak vor ;)
Natürlich gab es nicht nur am Strand Party, sondern es gab auch eine Art Open-Air-Disco in der Nähe... danach gings dann meistens zum Strand.

Sonst haben wir die Tage mit am Pool relaxen, schwimmen, "Banane-fahren" und Essen (am Strand versteht sich) verbracht.
Geschlafen haben wir in diesen Tag übrigens kaum.. wofür auch.. wir hatten doch was zu Trinken ;)
Zu der Landschaft kann ich nur sagen, dass mir der Norden von Brasilien ja so was von gut gefällt!! Der Himmel erscheint immer so weit und das Gefühl ist einfach unglaublich, wenn man im Meer schwimmt und am Horizont die Sonne untergeht, die man dann zwischen den Wolken noch golden glitzern sieht!

Sonntags sind wir dann wieder zurück nach Belém gefahren, haben noch eine kleine, persönliche Stadtführung bei Nacht bekommen und sind dann nachts wieder zurück nach Rio geflogen.

Für Chris und mich waren dann aber auch nur ca. zwei Tage Erholung angesagt, da es ja schon am Mittwoch Morgen nach Buenos Aires ging.. darauf hatte ich mich riesig gefreut.


Am 25.05. hieß es dann also nach ca. 10 Monaten das erste Mal Brasilien verlassen. Zum Glück war auch Guillermo mit dabei, ein Spanier, der uns mit seinem Spanisch natürlich viel weiter geholfen hat. Dies machte sich schon ganz am Anfang bezahlt, da Guillermo uns eine Top-Wohnung für die kommenden 5 Tage organisiert hatte, die zudem noch sehr billig war (wenn man gerade aus Rio kommt, dann ist hier eigentlich alles recht billig).

Das erste, was ich zu sagen hatte, war: Buenos Dias Argentina! Den Satz hab ich den nächsten Tagen unzählige Male wiederholt, was die anderen beiden irgendwann gar nicht mehr so lustig fanden :D
Aber erstmal muss ich sagen, dass wir als wir angekommen sind uns fast zu Tode gefroren haben.. mein Gott hab ich gefroren!! Es war ja sooo kalt.. höchstens 12°C und Regen! "Winter" in Argentinien, na ja, eigentlich noch Herbst, aber dazu brauch ich glaub ich nicht viel zu sagen nach 10 Monaten Brasilien.

Zu Dritt machten wir dann also die Stadt unsicher! Und wir waren so richtige Touristen :D

Unser Tagesplan sah nämlich so aus:
Wir waren von morgens bis abends in der ganzen Stadt unterwegs, zu Fuß, mit dem Taxi oder Bus, um so viel zu sehen wie möglich. Und abends waren wir dann natürlich Feiern!

Buenos Aires ist einfach eine verdammt schöne Stadt. Sie erinnert einen schon sehr an europäische Städte, besonders an Madrid wie viele sagen. Nachdem Chris und ich uns dann auch mal eine Jacke gekauft hatten, konnte uns die Kälte auch nicht mehr so viel ausmachen, wobei ich sagen muss, dass wir uns wirklich schnell daran gewohnt hatten. Jetzt konnte ich auch die schöne Herbststimmung in der Stadt genießen, ich alter Romantiker ;)
Auf jeden Fall gab es in der Stadt viel zu sehen. Besonders toll sind die sehr vielen schönen Gebäude, ob modern oder historisch und der Obelisk in der Mitte einer riesigen Straßen, die ca. neun Spuren in jede Richtung hatte.
Natürlich mussten wir als Fußball-Fans auch ein Stadion besuchen. Also ging es in den nicht ganz so sicheren Stadtteil "La Boca" (nicht ganz so sicher bedeutete, dass wir spätestens um 17 Uhr lieber wieder den Heimweg antreten sollten ;) ). Dort haben wir das Stadion der Boca Juniors besichtigt, was ein großartiges Erlebnis war. Endlich mal wieder ein Stadion!!

Höhepunkte zu finden in diesen doch kurzen 5 Tagen ist natürlich schwer, aber doch kann ich was dazu sagen. Denn jedes Mal, wenn wir uns die wahrscheinlich leckersten Steaks der Welt gegönnt haben, was eigentlich jeden Tag der Fall war, konnte man von einem Höhepunkt sprechen! Die Steaks waren einfach der Hammer und dazu noch verdammt billig. Ich will gar nicht wissen, was man dafür in einem Steakhaus in Deutschland bezahlt.

Zu Buenos Aires kann ich abschließend nur sagen, dass diese Stadt der absolute Hammer ist und ich mir auf jeden Fall vorstellen könnte, hier auch nochmal ein Jahr zu studieren.. :D

Das war also mein Trip nach Buenos Aires und damit auch der letzte in meiner Zeit hier in Rio!
Kaum zu glauen, in weniger als 3 Wochen bin ich schon in Deutschland!

Kurz bevor ich fliege, werde ich mich hier nochmal melden.

Bis dahin...

Euer Arne

Freitag, 20. Mai 2011

Sao Paulo

Hallo zusammen,

möchte mich kurz melden bevor ich meine letzten Reisen antrete.

Das Wochenende vom 06.-08.05. habe ich zusammen mit Chris und Renato einen Freund bzw. den Cousin Renatos in Sao Paulo besucht. Freitags ging es mit dem Bus los, die Fahrt dauerte ca. 6 Stunden. Gewohnt haben wir im 20. Stock in der Wohnung von Luiz, der in Sao Paulo angefangen hat zu studieren.

Die Zeit haben wir hauptsächlich mit PlayStation 3 zocken und durch die Stadt laufen verbracht.

Es ist wirklich verdammt gut jemanden in einer Stadt zu kennen, der sich schon etwas auskennt, erst recht wenn man die Chance hat mit seinen brasilianischen Freunden unterwegs zu sein.

Nachdem wir Samstag Abend auch mal die Nachtszene von Sao Paulo kennengelernt haben (noch teurer als Rio!!), haben wir uns sonntags noch den größten Park der Stadt, Parque Ibirapuera, angeschaut, welcher eine schöne Abwechslung zu den vielen Häusern und zu dem vielen Beton darstellt.

Schnell war das Wochenende auch wieder zu Ende. Natürlich habe ich mir nur einen ganz kleinen Eindruck von Sao Paulo machen können, aber der bestätigte das was man schon vorher gehört hatte: die Stadt an sich ist einfach nur riesig und imposant mit den vielen Hochhäusern, doch ob ich mich dort auch ein Jahr wohl fühlen würde? Da bin ich mir nicht so sicher! In Rio kann man wenigstens immer an den Strand gehen, wenn es einem langweilig wird ;)
Trotzdem war das Wochenende echt toll und ich bin froh, dass ich auch mal in der größten Stadt Brasiliens gewesen bin!

Morgen geht es dann übers Wochenende nach Belém, wohin uns Luiz eingeladen hat. Wenn ich am Montag heimkomme, habe ich gerade mal zwei Tage Zeit zum "entspannen", dann geht es für fünf Tage nach Buenos Aires! So sieht also der Plan für meine letzten Reisen aus.

Werde mich dann danach wieder melden mit neuen Fotos und Geschichten.

Bis dahin, Euer Arne

Donnerstag, 28. April 2011

Mein letzter Besuch

Hallo zusammen,

ja ich weiß: ihr habt lange nichts mehr von mir gehört, aber es ist mal wieder viel passiert und ich war sehr beschäftigt ;)

Ich fang einfach mal an zu erzählen:
Meine Cousine Lisa hatte ich schon am Samstag abgeholt und nachdem ich mit ihr schon einen sehr schönen Tag erlebt hatte mit Ausblick auf den Strand von Ipanema, ging es dann einen Tag später ging es für uns beide dann nochmal zum Flughafen, um meine beiden Freunde aus Darmstadt Seb und Lara abzuholen.

Nach der Begrüßung wollte mir Seb natürlich direkt was aus seinem Koffer zeigen, was er extra für mich mitgebracht hat... eine riiiiesen Überraschung!! Während er so anfängt an seinem Koffer rumzumachen (wir waren ja immer noch am Flughafen) kam mir eine "fremde" Person immer näher: Vokuhila, Schnurbart, recht hässlich möchte ich behaupten ;) Diese Person ist mir im Augenwinkel schon vorher kurz aufgefallen, aber ich dachte mir nur: "Mein Gott wie heutzutage manche Leute rumlaufen..." Als sie dann direkt hinter mir stand und mir praktisch schon fast auf den Füßen stand, drehte ich mich natürlich verwirrt (und auch etwas angewidert "Was will denn der Kerl?!") um, doch das Grinsen kam mir irgendwie bekannt vor! In diesem Moment löste sich alles auf: ein Freund von Seb, der zufällig auch in Rio zu dieser Zeit sein sollte (und für den ich das Zimmer mitgebucht hatte) war kein geringerer als der gute alte Henner (ein weiterer guter Studienfreund), der es verkleidet mit Perücke, Sonnenbrille und Schnurbart durch die Passkontrolle geschafft hat!! Ich musste natürlich sofort lachen und kann nur sagen: Überraschung gelungen!

Zwei Monate lang ließen mich alle im Glauben, dass der Henner zu dieser Zeit leider nicht kann und dass "nur" Seb und Lara kommen. Alles hatte also schon mal sehr gut angefangen und es folgten zwei Wochen, die mich sehr stark an mein Studentenleben in Darmstadt erinnerten (hier auch schon mal der Dank an alle Personen, die mich ob gewollt oder nicht im Video gegrüßt haben ;) )

Also waren wir nun zu fünft.

Natürlich standen Besuche des Zuckerhuts und der Christusstatue auf dem Pflichtprogramm.

Da ich allerdings auch einige Male zur Uni musste, konnte ich nicht immer alles mitmachen, und so haben die Vier dann z.B. den Botanischen Garten alleine besichtigen müssen und so manche Stunde ohne mich am Strand verbracht.


Aber trotzdem hatten wir viele Möglichkeiten, um gemeinsam Zeit zu verbringen (das hört sich so harmlos an, soll aber heißen, dass die Leber immer was zu tun bekam).

Die zweite große Überraschung kam dann nämlich nach 2 Tagen: untergebracht waren sie ja in einer Pension in zwei Doppelzimmern, die aber recht klein waren. Ich musste also jeden Tag nach Ipanema zu ihnen kommen, um sie zu treffen. Die Pensionsleiterin fand uns aber alle so nett (und deutsch), dass sie uns ein richtig großes Apartment auf der anderen Straßenseite für den selben Preis angeboten hat. Ein Apartment mit größeren Zimmern, Terrasse, Küche, Flur, Wohnzimmer mit Top-TV, usw. Ein super Angebot, was wir natürlich sofort angenommen haben, denn der Vorteil war, dass ich jetzt auch bei den anderen schlafen konnte. Morgens konnten sie dann trotzdem das Frühstück in der Pension genießen und haben mir dann immer freundlichweise das ein oder andere Sandwich mitgebracht ;) Darauf haben wir dann auch am selben Abend angestoßen. Das musste einfach gefeiert werden!

Die ruhigen Abende sahen dann so aus: Kartenspiele ("nicht ins Gesicht fassen!!" und "ich liebe den Betze") während die Mädels schon schliefen.
Die anderen Abende dann so: Party mit unseren Mädels ;)


Denn natürlich wollte ich meinen Besuchern auch mal zeigen, was ich so mache, wenn ich mal weggehe. Unvergessen bleibt der Abend, an dem wir nach Baixo Gávea gingen, ein Straßenfest bei mir um die Ecke. Nachdem ich an diesem Tag meine erste Klausur auf Portugiesisch in Thermodynamik geschrieben habe und diese auch recht gut gelaufen ist, gab es Grund genug zu feiern. Zunächst wollte ich den anderen aber meine Wohnung zeigen, in der immer noch meine Familie lebt, die ja eigentlich schon längst umziehen wollte. Und hier kommt wieder die legendäre Cleide (gesprochen Kläääääddddssscchhiiii) ins Spiel, die es sich ja nicht nehmen lässt, meine deutschen Freunde und Verwandte kennenzulernen. Und wie!!! Nachdem alle im Wohnzimmer Platz genommen hatten wurde erstmal der Whisky rausgeholt, der hier schon steht seit dem ich gekommen bin und nie angerührt wurde. Wir haben uns da natürlich nicht lange bitten lassen und die Flasche (zusammen mit Cleide) geleert. Nachdem der Seb dann mein Bett zerstört hatte, konnten wir dann auch aufbrechen ;) (Seb, das Bett steht wieder).

Der Abend war noch verdammt lustig und besonders Lisa und Lara hatten Spaß ein paar Leute von meiner Uni kennenzulernen (und kleine Kästchen zu basteln).

Henner, Seb und ich hatten da andere Sachen zu tun ("die Lage checken") ;)


Wie gesagt, manche gewisse Orte musste ich meinen Besuchern einfach zeigen und so sind wir auch nach Santa Teresa gefahren, ein alternatives Künstlerviertel von Rio. Das schöne war, dass ich auch dort wieder was Neues entdeckt habe, obwohl ich schon zwei mal vorher da gewesen bin. Und zwar haben wir in einem wirklich schönen Café einen super relaxten Nachmittag gehabt.

Die ganze Atmosphäre dort war einfach so ruhig und friedlich, dass man schnell vergessen konnte sich mitten in einer Metropole zu befinden.

Danach ging es dann noch über die wohl bekannteste Treppe Rios nach Lapa. Und ich muss es einfach sagen: Wenn wir das Video online stellen, dann sind wir bald reich und berühmt und Snoop Dogg will mit uns ein Video drehn ;)

Die Besuche auf dem Zuckerhut und dem Corcovado waren auch für mich nochmal ein absolutes Highlight: diese Aussichten auf eine so tolle Stadt direkt am Meer sind wohl einmalig!

Wie alles andere auch, so gingen auch diese zwei Wochen schnell rum. Lara, Seb und Henner haben sich dann Sonntags wieder nach Deutschland verabschiedet.


Aber wenigstens ist die Lisa noch etwas länger geblieben. So haben wir dann noch ihre letzten Tage zusammen verbracht und zum Glück konnte Lisa in dieser Zeit bei mir in der Wohnung schlafen (besser gesagt in meinem Bett) und so hatte sie nochmal die Möglichkeit gehabt, zu sehen, wie es in meinem Alltag aussieht. Es hat viel Spaß gemacht abends zusammen mit dem Internet-Genie zu spielen und Filme zu schauen ;) Ach ja.. meine kleine Cousine in Rio ;) Besonders Kelly hat sie schon in dieser kurzen Zeit sehr ins Herz geschlossen.
Aber auch die Lisa musste irgendwann wieder fliegen und so bleibt mir jetzt nur noch zu sagen, dass das wohl mein letzter Besuch gewesen ist. Es gibt nun schon so manche Dinge, bei denen ich sagen kann: "Das war das letzte Mal" (wie z.B. der Besuch der Christusstatue). Die Hälfte meines Semesters ist ja auch schon rum. Aber noch habe ich 9 Wochen.

Jetzt erstmal vielen Dank für diese tollen Tage, natürlich hat mich besonders gefreut, dass der Herr Bode hier auf einmal aufgetaucht ist! Es war einfach ne super Zeit und da freue ich mich auch schon wieder ein bisschen auf Deutschland! Ich könnte eigentlich mal wieder noch viel mehr erzählen, aber das würde den Rahmen hier wohl sprengen.
Lara, Lisa, Henner, Sippi: Danke für diese tolle Zeit und bis bald! An die Darmstädter: Schmeißt den Grill schon ma an, bin so gut wie da!


Viele Grüße auch an alle Leser... Bis bald!

Euer Arne

Mittwoch, 23. März 2011

Carnaval no Rio de Janeiro

Hallo zusammen,

die Mama war gerade für zwei Tage wieder weg, da hat für mich schon der Karneval begonnen - Karneval in Rio!!!
Ich kann jetzt schon mal sagen, dass diese zwei Wochen mit zu den besten während meiner Zeit hier zählen. Wie der Karneval hier gefeiert wird ist einfach ... anders! Leider leider war ich etwas enttäuscht als ich mir im Nachhinein die Fotos und Videos angeschaut habe. Was hier so abgegangen ist kommt nicht so gut rüber wie ich finde, also stellt euch bei den Videos einfach noch mehr Lärm und noch bessere Stimmung vor, dann kommt's ungefähr hin ;)
Ok, wie fang ich an?! Sehr schwierig...

Also den Karneval hier kann man auf zwei verschiedene Arten feiern:

1. Carnaval na Rua - Straßenkarneval
... ist die, wie ich finde, eindeutig bessere Art zu feiern. Der Straßenkarneval findet in sogenannten Blocos statt, die zu jeder Tageszeit und überall in der Stadt zahlreich stattfinden. Dazu gibt es meistens einen größeren Wagen, auf der eine Musikgruppe spielt. Dabei sind die verschiedensten, natürlich vor allem brasilianische, Musikrichtungen vertreten. Und ich muss sagen, die brasilianischen Karnevalslieder sind unglaublich toll und ich habe auch noch geradeso rechtzeitig vor Karneval versucht, so viele wie möglich zu lernen, damit man auch mitsingen kann, denn dann macht alles gleich 5 mal so viel Spaß (ich glaub die Meli weiß wovon ich rede, stimmts?! ;) ). Zurück zu den Blocos. Bis zu dem offiziellen Start mit Musik und allem drum und dran haben sich denn je nach Beliebtheit des Blocos / der Musikgruppe bis zu mehreren tausend Menschen versammelt, die dann unter tosendem Applaus und Gesang alle gemeinsam losziehen. Der Bloco zieht dann eine gewisse Strecke entlang quer durch die Straßen der Stadt und dauert ca. eineinhalb bis zwei Stunden. Die Menschen singen, tanzen, schreien, lachen, küssen, springen... alles was dazu gehört! Eine Stadt oder wohl besser gesagt ein Land im Ausnahmezustand. Ich habe mir auch von einer Brasilianerin sagen lassen, dass während Karneval in Brasilien außer den Krankenhäusern nichts funktioniert... das habe ich ihr sofort geglaubt! Ich habe während den zwei Wochen (Blocos gibt es schon einige Wochen vor und auch nach Karneval) ca. 10-15 verschiedene Blocos gesehen, nein, erlebt!! Der, der mir eindeutig am besten gefallen hat war auch gleich der erste, den ich besucht habe. Wahrscheinlich, weil ich einfach nicht wusste, was auf mich zukommt. Getroffen habe ich mich mit Chris, Tomaz und Philip, einem Besucher von Chris. Nichts ahnend und bei dem schönsten Sonnenschein gingen wir an den Strand von Ipanema, wo der Bloco Da Preta stattfinden sollte. Außer Tomaz, Brasilianer, wusste wohl keiner von uns so recht, was da gleich passiert. Auf einmal standen wir in einer riesigen Menschenmasse, der Bloco begann, die Sängerin fing an zu singen und die Band spielte brasilianischen Karnevalssamba... alle machten mit beim Singen und Tanzen! Ganz ehrlich, ich fühlte mich während den ersten zehn Minuten etwas verloren, so überwältigt war ich. Dann hab ich das richtige Mittel gefunden: Mittanzen und Mitsingen!!! Es war ganz nebenbei morgens 11 Uhr.



Getränke kann man natürlich überall auf der Straße kaufen. Karneval muss wohl die Hochsaison für alle Straßenverkäufer sein. Und wie gesagt: in den kommenden zwei Stunden tanzten und sangen wir uns dann an der Strandpromenade entlang, immer die Sonne, das Meer, den Strand und die einfach schöne Umgebung im Blick! Ich schwärme hier so vor mich hin, aber ihr könnt euch einfach nicht vorstellen wie toll das war! Pause gibt es nur selten. Wenn ein Bloco zu Ende ist, dann hat sich die Menge ja noch lange nicht aufgelöst. Es wird weitergefeiert... so lange bis in der Nähe der nächste Bloco beginnt! Ein Paradies für Feierwütige!
Während dem Karnevalswochenende haben wir dann noch auf jede Menge anderen Blocos gefeiert. Das schöne ist, dass man so schnell neue Menschen kennenlernt. So haben wir den kompletten Freitag Abend mit einer 5-6 köpfigen Brasilianergruppe gefeiert, die wir erst an diesem Abend kennengelernt hatten.
Wenn man mal von einem Stadtteil in den nächsten fährt, natürlich weil man vom nächsten Ereignis gehört hat und diesen Bloco nicht verpassen will, dann wird halt im Bus gefeiert:




Ok, so viel erstmal zu den Blocos!



Jetzt komme ich zu der 2. Möglichkeit, wie man auch Karneval feiern kann.
Und zwar im Sambódromo!

Hier stellen die Sambaschulen ihre Mottowagen vor.
Die Bilder dürften euch allen bekannt sein, denn das wird hauptsächlich im internationalen Fernsehen gezeigt.
Das eigentliche Programm findet am Karnevalswochenende statt, Freitags bis Montags, nur dafür hatten wir keine Karten, die auch recht teuer waren und bis zu 300 € kosten können.
Unter den ganzen Auftritten der Sambaschulen, werden sechs Gewinner ermittelt, welche dann eine Woche später nochmal auftreten. Mit Lisa und meinem neuen Mitbewohner Fabien sind wir dann Samstag Nachmittags (ohne Karten) zum Sambódromo, hatten aber wenig Hoffnung, dass wir noch Karten bekommen. Auf einem ganz legalen und offiziellem Weg haben wir dann noch Karten ergattern können, für ca. 15 €. Dafür, dass unsere Plätze nicht die besten waren, aber trotzdem einen guten Blick hatten kein schlechter Preis.
Also: das Sambódromo kann man sich wie die Start- und Zielgerade einer Formel1-Rennstrecke vorstellen. Eine lange Straße mit Tribünen auf beiden Seiten für die Zuschauer. Wir saßen am kurz vor dem Ende der Straße und leider etwas nach hinten versetzt, weswegen wir leider nicht so nah an den Tänzern und Darstellern dran waren. Diese Straße entlang ziehen dann die Sambaschulen.
In dieser Nacht sollten die 6 Gewinner der Vorwoche auftreten, einer nach dem anderen. Jede Sambaschule hat 80 Minuten für ihren Auftritt Zeit. Dazu wird ein selbstgeschriebenes und neues Sambalied gesungen, was sich wirklich 80 Minuten lang wiederholt und natürlich live gesungen wird. Ganz langsam ziehen dann die verschiedenen Mottowagen und Tänzer die Straße entlang. Das Publikum tanzt und singt natürlich mit, das brauch ich wohl kaum nochmal extra zu erwähnen ;) Die auf der ganzen Welt bekannten Mottowagen sind einfach nur toll. Wenn mal live vor Ort ist, sieht man, dass darin ein halbes Jahr Arbeit steckt. Von einem riesen King Kong bis hin zu einem einfach nur bunt geschmückten Wagen mit Sambatänzerinnen darauf ist alles zu sehen. Das beste ist, dass meistens auf den Wagen noch eine Performance stattfindet, z.B. ein Indiana Jones, der vor einer rollenden Steinkugel flieht und in eine Schlucht springt! Zwischen den Wagen gibt es dann Auftritte von Tänzern, die meistens sehr tolle und die kreativsten Kostüme trugen. Alles hier zu beschreiben ist ziemlich schwer, deswegen hier einfach mal einige Fotos und ein Video, dass ihr euch einen Eindruck machen könnt!



Und hier noch der Moment, in dem ich mich ein wenig verliebt habe, als eine Tänzerin kurz vor ihrem Auftritt extra für mich ihr hübsches Lächeln gezeigt hat ;)


Ja was kann ich als Fazit sagen?? Nur so viel: das war nicht das letzte Mal, dass ich Karneval in Rio gefeiert habe!

Es war einfach nur beeindruckend, wie sehr ein Land ein Fest so abwechslungsreich gestalten kann und man konnte praktisch spüren, wie sehr die Brasilianer den Karneval lieben.
Ich muss sagen, der Karneval in Deutschland kommt da nicht ganz mit, obwohl ich die deutschen Lieder besser mitsingen kann ;)

Mittlerweile ist Alltag eingekehrt, kaum zu glauben. Ich habe einigermaßen einen Rhythmus gefunden, da ich natürlich regelmäßig zur Uni gehe. Meine neuen Fächer, dieses Semester alle in Portugiesisch, machen mir viel Spaß und ich kann dem Unterricht schon sehr gut folgen (... und vor einem Jahr hab ich noch nicht ein einziges Wort gesprochen!). Da bin ich doch schon etwas stolz auf mich ;) Aber erstmal abwarten, was die Klausuren bringen.

Tja und nächste Woche kommt dann schon mein letzter Besuch: Seb, Lara (Studienfreunde aus Darmstadt) und meine liebe Cousine Lisa kommen nach Rio. Schon wieder ein Grund sich zu freuen.

In diesem Sinne.. bis bald!

Euer Arne

Donnerstag, 3. März 2011

Die Mama in Rio ;)

Soo.. hier nochmal ein letztes Lebenszeichen bevor die Stadt hier durchdreht: am Wochenende ist ja Karneval!
Aber vorher noch Bilder und Bericht zu den 2 Wochen, in dem meine Mutter hier war.

Die Ferien haben für meine Mama haben leider nicht so gut angefangen, da sie schon etwas krank hier in Rio angekommen ist. Das hat sich jedoch in den folgenden Tagen sehr schnell geändert und sie war wieder recht schnell gesund, zum Glück!
So konnte ich dann meinen Stadtführungsplan ohne Probleme durchziehen ;)
In den ersten Tagen habe ich ihr dann hauptsächlich die Gegend gezeigt, in welcher ich die meiste Zeit verbringe: Universität, Gávea, Leblon, Strand ;)
Wie auch schon meinem ersten Besuch, hat auch meiner Mama der Uni-Campus im Grünen und der Botanische Garten besonders gut gefallen.



Vorher habe ich ihr schon erzählt, dass man im Botanischen Garten auch einen Tucan sehen kann, was dann kurz bevor wir gegangen sind auch tatsächlich wahr geworden ist. Einer der vielen schönen exotischen Tiere im Jardim Botánico! Leider ließen sich keine guten Bilder machen.
Da wir oft viel zu Fuß unterwegs waren, durften natürlich auch die Kaffee-Pausen nicht fehlen und so haben wir auch jede Menge Zeit damit verbracht, Kuchen und die von meiner Mama nochmal neu mitgebrachten WEIHNACHTSPLÄTZCHEN (im Februar ;)) zu essen.



Hier nochmal der Dank an meine allerliebste Oma aus dem schönen Gackenbach!
Das schöne war in dieser Zeit, dass ich selbst auch wieder viele neue Orte entdeckt habe. So z.B. auch im Centro. Was wir bei meinem letzten Besuch ein wenig übergangen haben war nämlich die Straße Avenida Rio Branco, eine sehr belebte Straße im historischen Stadtzentrum mit Häusern aus der Kolonialzeit, wie z.B. die Nationalbibliothek und das Stadttheater.


Ein Highlight des Tages war dann wohl die Confeitaria Colombo, ein Café aus dem Jahr 1894, in welchem vor allem die hohen Spiegel an der Wand auffallen und eine tolle Atmosphäre bieten.



Wichtige Ziele wie die Lagune und der Parque Lage durften natürlich auch nicht fehlen.


Vor allem die Besuche auf dem Zuckerhut und auf dem Corcovado haben die Mama beeindruckt, da sie nun auch mal Rio in seiner ganzen Schönheit betrachten konnte. Dazu hat dieses Mal auch das Wetter gepasst, was zumindest bei meinem letzten Besuch bei der Christusstatue nicht der Fall war. Und auch ich kann nur immer wieder sagen, dass es sich schon lohnt mehrmals diese zwei Hauptattraktionen der Stadt zu besichtigen: die Aussicht ist einfach umwerfend!

Zuckerhut:



Corcovado:



Dann natürlich ist der wichtigste Tag des Jahres nicht zu vergessen: mein Geburtstag ;)
Den haben wir auch standesgemäß erst mit Kuchen und abends mit einem Churrasco-Rodízio gefeiert: das bedeutete Fleisch essen bis zum Umfallen mit Beilagen von Pommes bis hin zu Sushi! Chris, André und Lisa waren auch dabei und Chris hat eindeutig "gewonnen" ;)


Einen Tag vorher habe ich übrigens mit Lisa und Chris in einer Bar in Leblon ein wenig in meinen Geburtstag hineingefeiert!
Mittlerweile hatte dann auch wieder meine Uni angefangen, ja tatsächlich.. ich habe wieder Verpflichtungen (auch wenn ich gerade Karnevalsferien habe ;) )!
Während ich also in der Uni war, konnte Mama die Zeit am Strand genießen und hat sogar den Weg selbst dorthin gefunden und sich Stuhl und Sonnenschirm besorgen können.. ohne ein einziges Wort Portugiesisch zu sprechen!
Langsam ging es auch schon Richtung Ende der 2 Wochen zu.
Die letzten Tage haben wir noch ein Frühstück mit Sicht auf den Strand von Copacabana genossen und uns das Künstlerviertel Santa Teresa angeschaut! Hier ein Blick von Santa Teresa auf den Zuckerhut: das ist auch Rio, eine Favela mitten in der Stadt.


Und so gingen auch diese 2 Wochen sehr schnell rum! Es war wieder eine sehr sehr schöne Zeit und habe mich wirklich gefreut, dass so viele Leute extra aus Europa kommen um mich zu besuchen. Danke, Mama, für die tolle Zeit!
Aber ich habe auch nicht viel Zeit darüber nachzudenken, denn wie ich schon oben erwähnt haben und wie ihr auch alle wisst, steht ja jetzt der Karneval an:
C A R N A V A L N O R I O ! ! !
Ich war bisher auf zwei Blocos, Straßenfeste, und habe mich eigentlich nur gefragt, wie das am Karnevalswochenende noch gesteigert werden soll.. ich war echt beeindruckt!
Mehr dazu dann nach Karneval!

Jetzt noch die Auflösung zu dem Rätsel:
Brasilianer haben grundsätzlich ziemliche Schwierigkeiten mit der Aussprache meines Namens. Wenn man am Strand ist, wird man meistens von einer Baraca "bedient", eine Art Strandkiosk. Die geben einem Getränke, Stühle, Sonnenschirm, etc. Was man in der Zeit am Strand dann so alles verbraucht wird dann auf eine Liste geschrieben und bezahlt wird zum Schluss. Dafür wollen die immer den Namen wissen. Und da ich keine Lust habe jedes Mal 10 x meinen Namen zu wiederholen, habe ich mich einfach für einen entschieden, der immer direkt verstanden wird. Und so heiße ich am Strand also Pablo ;)
Mann bin ich ein Fuchs, da habe ich die Brasilianer wieder einmal ausgetrickst ;)

Also ich werde jetzt mal feiern gehen, auch wenn das Wetter schlecht werden soll, und ich melde mich nach Karneval wieder...

Bis dahin, viele Grüße!

.... und am Samstag wird der Adler gegrillt!